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PV Austria: Batteriespeicher entscheidend für Österreichs Energiewende

Studie: Österreich braucht bis 2040 achtmal mehr Batteriespeicher für Energiewende und Netzstabilität.
Ferdinand Neubauer
Ferdinand Neubauer
PV Austria: Batteriespeicher entscheidend für Österreichs Energiewende
© PV Austria

Eine neue Studie zeigt erstmals, wie viel Batteriespeicher Österreich bis 2040 benötigt. Erarbeitet wurde sie vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria), Austrian Power Grid (APG), der TU Graz und dem Beratungsunternehmen d-fine. Sie liefert konkrete Zahlen zum Speicherbedarf, aufgeschlüsselt nach Regionen und Anwendungsbereichen.

Laut Studie wird sich der Strombedarf bis 2040 auf 125 Terawattstunden verdoppeln. Der Bedarf an Flexibilität – also der Menge an Strom, die zwischen Produktion und Verbrauch verschoben werden muss – wächst auf 41 Terawattstunden, das Sechsfache des heutigen Werts. Der Batteriespeicherbedarf steigt auf 8,7 Gigawatt. 2030 sollen es 5,1 GW sein, 2040 dann 8,7 GW – zwei Drittel davon Kleinspeicher, der Rest Großspeicher.

Niederösterreich, Oberösterreich und die Steiermark haben laut Studie den höchsten Bedarf. Die benötigte Batteriespeicherleistung 2040 wird etwa so hoch sein wie die heutige Leistung aller Pumpspeicherkraftwerke in der APG-Regelzone.

„Unsere Studie hat die zukünftigen Bedarfe deutlich gemacht und gibt Österreich ein klares Zeichen: Mit dem Ausbau von Erneuerbaren Energien muss der Ausbau der Batteriespeicher Hand-in-Hand gehen – nur so kann die leistbare Energiewende gelingen“.
—Herbert Paierl von PV Austria.

Gerhard Christiner von der APG betont, dass es nicht nur Speicher brauche, sondern auch leistungsfähige Netze und ein digitalisiertes Energiesystem: „Nur mit diesem ganzheitlichen Zugang zur Flexibilisierung kann die Transformation des Energiesystems effizient und leistbar gestaltet werden.“

Für Professorin Sonja Wogrin von der TU Graz liefert die Studie einen „klaren Fahrplan“ für jedes Bundesland. Jetzt sei die Politik gefordert, „die Weichen richtig zu stellen“.

Alfred Weinberger von Amarenco Solar Austria sieht wirtschaftliche Hürden als Problem: „Photovoltaik ohne Speicher ist wie ein Ferrari ohne Räder – viel Leistung, aber die PS kommen nicht auf die Straße.“

PV Austria stellt drei Forderungen an die Politik:

  • flexible Netztarife ohne doppelte Gebühren für Stromspeicher,
  • gezielte Förderungen für markt- und netzdienliche Speicherlösungen,
  • schnellere und einfachere Genehmigungen für Speicherprojekte.

„Die Energiewende steht und fällt mit der Verfügbarkeit von Speicherlösungen. Ohne einen konsequenten Ausbau von Batteriespeichern bleiben Sonne, Wind und Wasser ungenutztes Potenzial“, so Paierl.