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ESG

PV-Branche kritisiert Regierung: Zu wenig Unterstützung für Solarausbau

PV Austria fordert mehr Regierungsunterstützung: Steuerbelastungen und Förderkürzungen bremsen Solarausbau. Branche verzeichnet 26% Rückgang bei Neuinstallationen.
Ferdinand Neubauer
Ferdinand Neubauer
PV-Branche kritisiert Regierung: Zu wenig Unterstützung für Solarausbau
© Thomas Unterberger

Nach 100 Tagen neuer Bundesregierung zeigt sich die heimische Photovoltaik-Branche enttäuscht. Statt versprochener Impulse gebe es bisher nur zusätzliche Belastungen, kritisiert der Verband PV Austria.

„Die neue Bundesregierung ist mit dem Versprechen angetreten, leistbare Energie sicherzustellen und den Wirtschaftsstandort zu stärken. Die konkreten Handlungen der Regierung waren bisher Belastungen und Abgabenerhöhungen in einem Sektor, der für Wachstum und soziale Tarife sorgen könnte“, kritisiert Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria. „Was wir brauchen, ist eine Regierung, die gerade jetzt, die Budgetkrise für Aufschwung schaffende Impulse und Reformen nutzt.“
—Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria.

Probleme aus Sicht der Branche:

  • Die Mehrwertsteuerbefreiung für Kleinanlagen wurde gestrichen
  • Umweltförderungen könnten gekürzt werden
  • Der Energiekrisenbeitrag für Strom wurde verlängert
  • Wichtige Gesetze wie das ElWG oder EABG liegen auf Eis

Die Folgen: Die neu installierte PV-Leistung sank im ersten Quartal 2025 um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

PV Austria fordert von der Regierung:

  1. Schnelle Umsetzung der angekündigten Energiewende-Gesetze
  2. Keine neuen Belastungen, sondern Vereinfachungen
  3. Ausbau von Netz- und Speicherkapazitäten
  4. Evaluierung klimaschädlicher Subventionen

"Photovoltaik ist kein Luxus, sondern wirtschaftliche Notwendigkeit", betont Vera Immitzer von PV Austria. Die Branche sei bereit zur Zusammenarbeit, brauche aber verlässliche Rahmenbedingungen.

Die Situation sei paradox: Während die Regierung von Energiewende spreche, würden genau jene Branchen belastet, die diese umsetzen könnten. Jetzt seien dringend Kurskorrekturen nötig, um den Wirtschaftsstandort zu stärken und die Klimaziele zu erreichen.