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Rekordauftrag: Steirischer Traditionsbetrieb Heidenbauer revitalisiert Omegahaus

30 Jahre nach der Errichtung wird das Bauwerk nun einer Komplett-Modernisierung und thermischen Aufwertung durch den Projekteigentümer, einem internationalen Investmentfond, unterzogen.
Michael Neubauer
Omegahaus
Omegahaus
© euroluftbild.de

Hohe Rohstoffpreise und die mangelnde Verfügbarkeit von Materialien sind für die Bauwirtschaft noch nicht ausgestanden. Inmitten herausfordernder Zeiten sorgt das steirische Traditionsunternehmen Heidenbauer jetzt für positive Schlagzeilen. Denn dem Metallbauunternehmen ist es gelungen, das größte Projekt der bisherigen, fast 80-jährigen Firmengeschichte, an Land zu ziehen. Im deutschen Offenbach nahe Frankfurt wird das bekannte Omegahaus von Grund auf modernisiert und gemäß den Anforderungen an moderne Bürogebäude gestaltet. Von einer imposanten Glasfront über Tausende Quadratmeter Blechfassade bis hin zu effizientem Sonnenschutz verbaut Heidenbauer Material im 2-stelligen Millionenbereich.

Mit mehr als 50.000 Quadratmeter oberirdischer Gebäudefläche, sieben Etagen Flachbau und neun Etagen Rundbau gilt das ursprünglich 1994 fertiggestellte Omegahaus als Wahrzeichen der Kaiserlei, dem bedeutendsten Bürostandort Offenbachs – der Stadt vor den Toren der Banken- und Finanzmetropole Frankfurt. 30 Jahre nach der Errichtung wird das Bauwerk nun einer Komplett-Modernisierung und thermischen Aufwertung durch den Projekteigentümer, einem internationalen Investmentfond, unterzogen. Bei der Revitalisierung des Gebäudes setzt dieser auf das Know-how von Heidenbauer. „Es werden rund 4.500 Fensterflügel ausgebaut und durch neue Flügel und Fixverglasungen mit Dreifach-Isolierglas ersetzt. Weiters kommen in den Flügelbauten und der Rotunde neue Pfosten-, Riegel- und Blechfassaden mit einer Gesamtfläche von 12.000 Quadratmetern zur Ausführung“, gibt Thomas Blacher, Geschäftsführer für den Bereich Aluminium und Gruppenvertriebsleitung bei Heidenbauer, Einblicke in die Dimensionen des größten Auftrags, den der Traditionsbetrieb bisher erhalten hat.

Im neu gestalten Erdgeschoß halten gastronomische Angebote, ein Fitnessstudio, eine Kindertageseinrichtung sowie ein Besprechungs- und Konferenzzentrum Einzug. „Diese Bereiche werden durch neue Türen, automatische Schiebetüren, Verbundblechfassaden, Vordächer und neue Untersichtverkleidungen im Umfang von 1.900 Quadratmetern aufgewertet“, erklärt Blacher. Außerdem erhält das gesamte Gebäude moderne Sonnenschutz-Lösungen. Dafür werden ganze 4.300 Quadratmeter Raffstoreanlagen und 3.100 Quadratmeter Textil-Screens angebracht.

Weniger Aluminiumschrott dank „Urban Mining“

In puncto Nachhaltigkeit werden bei diesem Projekt völlig neue Maßstäbe gesetzt, so der Heidenbauer Verantwortliche. Sämtlicher Aluminiumschrott, der durch demontierte Fensterflügel und Aluminiumzierelemente anfällt, wird wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt. Dasselbe gilt für die demontierten Gläser. Durch dieses sogenannte „Urban Mining“ werden Abfallmengen reduziert und eine effektive Kreislaufwirtschaft gefördert. Das ist eines der bisher größten Projekte in Europa, bei dem die Außenhülle des Gebäudes praktisch aus den bereits vorhandenen Materialien neu geschaffen wird.

Hohe Wertschöpfung in der Steiermark

Diesen Sommer ist Heidenbauer bereits mit der Montage vor Ort beschäftigt, die Projektlaufzeit ist bis Ende 2025 angesetzt. 2026 soll das Omegahaus dann sozusagen schon in neuem Glanz erstrahlen. „Wir sind nicht nur stolz darauf, weil es unser bisher größter Auftrag ist, sondern auch deshalb, weil wir wirklich einen sehr hohen Wertschöpfungsanteil in der Steiermark haben. Beispielsweise werden die kompletten Fassadenelemente hier produziert“, betont Blacher. Neben Heidenbauer selbst würden auch die Glasindustrie und ein Hersteller von Aluminium-Profil-Systemen vom Auftragsvolumen profitieren. All das trage dazu bei, Arbeitsplätze in der Region zu sichern und neue Jobs vergeben zu können.

Für Hotel-Kuppel: Österreichischer Metallbaupreis 2024 geht an Heidenbauer

Das Projekt in Deutschland mit Rekordauftragswert ist für Heidenbauer derzeit nicht der einzige Grund zur Freude. Denn kürzlich erhielt das Unternehmen auch den österreichischen Metallbaupreis 2024. Den Sieg brachte die Umsetzung der Kuppel am Wiener Hotel „Motto“ an der Mariahilfer Straße ein. Hier wurde eine zweigeschossige, tannenförmige Kuppel realisiert, die die prunkvolle Fassade zeitgemäß ergänzt. „Die Einzigartigkeit ist die spektakuläre und außergewöhnliche Geometrie im Einklang mit dem historischen Gebäude, dem Standort und dem Lichteinfall“, meint Blacher. Heidenbauer setzte bei dem Projekt sowohl die geometrisch aufwendigen Alu-Glas-Komponenten als auch die Blech- und Dachdeckerarbeiten um. Sämtliche Bestandteile wurden selbst produziert und montiert. „Es wird keine zweite Kuppel geben, die so aussieht wie diese, und wir sind stolz darauf, dass wir die Gelegenheit hatten, dieses Projekt mit unserem langjährigen Know-how und in dieser Qualität umzusetzen“, stellt Blacher abschließend zufrieden fest.