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Seriell Sanieren als eine Lösung der Klimakrise

Seriell Sanieren kann einen wertvollen Beitrag zum klimaneutralen Wohnen liefern. Viele Fragen sind allerdings noch offen. In Mönchengladbach wurden in einem Wohnquartier fünf serielle Sanierungsansätze im Reallabor getestet und umgesetzt.
Dagmar Gordon
Seriell Sanieren als eine Lösung der Klimakrise
© ecoworks

Das Unternehmen ecoworks beteiligte sich mit neu entwickelten Fassadenelementen – inklusive integriertem TGA-Modul und funkgesteuertem Warema Sonnenschutz.

Um die im Green Deal der EU definierten Klimaziele zu erreichen, soll auch der Wohnbestand schrittweise klimaneutral werden. Die dafür notwendige Sanierungsquote von zwei Prozent konnte in Deutschland allerdings bisher nicht erreicht werden, sie stagniert derzeit bei 0,7 Prozent. Die Wohnungswirtschaft macht hierzulande dafür vor allem zu hohe Investitionskosten, fehlende Fachkräfte und aufwendige Planung verantwortlich. Serielle Sanierung kann hier Abhilfe schaffen und schnell und kostengünstig energetische Sanierung für den Altbestand realisieren helfen. Darüber hinaus ist die serielle Sanierung auch für die Mieter der betroffenen Gebäude ein großer Vorteil: Neben der nennenswerten Einsparung bei den Energiekosten, ist vor allem die schnelle und nahezu schmutzfreie Sanierung ein großer Vorteil für alle Bewohner der betroffenen Gebäude.

Und in Sachen Klimaschutz ist serielle Sanierung bei Gebäuden die sich dazu eignen, allen anderen Sanierungsformen sowohl was die Kosten, als auch das Tempo der Durchführung anlangt meilenweit überlegen.

Nichts desto trotz gibt es bei vielen Gebäudetypen Herausforderungen, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind. In Mönchengladbach hat die LEG Immobilien SE das erste Energiesprong-Reallabor in Deutschland an den Start gebracht, um mit verschiedenen Baupartnern die serielle Sanierung im laufenden Betrieb zu erproben. In der LEG-Siedlung Am Brandhügel übernahm ecoworks dabei die Sanierung von fünf Mehrfamilienwohnhäusern mit insgesamt 20 Wohneinheiten und 1.086 Quadratmetern Wohnfläche. Die zweigeschossigen Häuser sind für das Baujahr 1956 typisch als Zweispänner organisiert. Je zwei Hauseingänge mit 4 Wohnungen sind zu einem Riegel zusammengefasst.

Ein 3D-Laser-Scan diente ecoworks als Basis für die Erstellung eines BIM-Modells, das als digitaler Zwilling die Grundlage für die komplett digitalisierte Planung schuf, von der ersten Idee bis zur millimetergenauen Produktionsvorbereitung für die robotergestützte Vorfertigung in der Werkshalle. Mit der seriellen Sanierung verlagert das Unternehmen 80 Prozent der Wertschöpfung von der Baustelle in die Fabrik.

Ecoworks-Möchengladbach-Am Brandhügel