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Sinkende Kundenzinssätze bei Krediten und Einlagen

2024 wurden 89 % aller neuer Wohnbaukredite mit Zinsbindung abgeschlossen.
Michael Neubauer
Sinkende Kundenzinssätze bei Krediten und Einlagen
© ImmoFokus

Die Zinskonditionen für neue Wohnbaukredite waren in Österreich im vergangenen Jahr um 0,8 Prozentpunkte rückläufig und lagen Ende 2024 bei 3,51 %. Das geringere Zinsniveau begünstigte die Neukreditvergaben, die insbesondere im zweiten Halbjahr 2024 mit 6,2 Milliarden Euro ein höheres Volumen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (4,9 Mrd. EUR) aufwiesen.

Wie OeNB-Direktor Thomas Steiner betonte, schlossen die Österreicher 2024 fast ausschließlich (zu 89 %) neue Wohnbaukredite mit Zinsbindung ab. Diese waren Ende 2024 mit 3,43 % weiterhin billiger als variabel verzinste Kreditprodukte (4,21 %). Trotz höherer Neukreditvergaben fiel das gesamte aushaftende Kreditvolumen privater Haushalte – aufgrund von höheren Tilgungen als Neuaufnahmen – mit 185,6 Milliarden Euro geringer aus als 2023 (187,2 Milliarden Euro).

Auf der Einlagenseite sanken die Zinssätze 2024 ebenfalls. „Trotz sinkender Einlagenzinssätze erhöhten private Haushalte ihre Bankeinlagen (+19 Milliarden Euro) im vergangenen Jahr deutlich und setzten dabei weiterhin auf gebundene Einlagenprodukte (+10 Milliarden Euro)“, ergänzte Johannes Turner, Direktor der Hauptabteilung Statistik in der OeNB. Der Zinssatz neuer gebundener Einlagen ging im Jahresvergleich von 3,25 % auf 2,43 % zurück, lag damit aber noch immer deutlich über jenem für täglich fällige Sparprodukte (1,57 %). Ein übersichtlicher Marktvergleich ist auf der Website der OeNB mit der Transparenzplattform möglich, die die tagesaktuellen Zinskonditionen verschiedener Sparprodukte für derzeit rund 360 österreichische Banken zeigt.