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Wasserstoffbetriebener Radlader wird in der Steiermark getestet

Pilotprojekt von Strabag, Liebherr und Energie Steiermark: Bis zu 37.000 Liter Diesel und 100 Tonnen CO2 Ersparnis pro Jahr
Michael Neubauer
Wasserstoffbetriebener Radlader wird in der Steiermark getestet
© Dagmar B. Gordon

Europapremiere: Erstmals wird grüner Wasserstoff statt Diesel in Großradladern genutzt, was jährlich bis zu 37.500 Liter Diesel und etwa 100 Tonnen CO2 einsparen wird. Beim Start am Montag nannte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) grünen Wasserstoff ein "unverzichtbares Element unserer Energiezukunft" im Bereich von energieintensiver Industrie.

Der Bausektor steht global für 38 Prozent der Emissionen. Die Strabag hat es sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgase zu reduzieren. "Wir wollen bis 2040 klimaneutral werden. Das erreichen wir nur, wenn wir ganzheitlich und konsequent CO2 einsparen", betonte Strabag-CEO Klemens Haselsteiner. Gemeinsam mit Liebherr und der Energie Steiermark versuche man nun, innovative Antriebslösungen zu entwickeln. Marco Xaver Bornschlegl, Leiter des Bereichs Innovation & Digitalisation bei der Strabag, betonte die Bedeutung emissionsarmer Kraftstofflösungen, um einen der größten CO2-Verursacher - Treibstoffe für Baumaschinen - zu reduzieren.

Liebherr hat einen Wasserstoffmotor entwickelt, der große Fahrzeuge CO2-frei antreiben kann, erklärte Herbert Pfab von Liebherr-Werk Bischofshofen GmbH. Die Motoren aus dem Liebherr-Werk in Bulle (Schweiz) ermöglichen eine Zero-Emission-Zertifizierung und erfüllen zukünftige Grenzwerte für Stickoxide, hieß es.

Strabag und Liebherr wollen den Radlader nun mehrere Jahre im Alltagsbetrieb testen. Die Energie Steiermark baut die dafür erforderliche Wasserstoffversorgung im Steinbruch auf, was die Steiermark als Standort stärkt, betonte Vorstand Martin Graf.

Herbert Pfad, betonte, dass Wasserstoff nicht DIE sondern lediglich EINE Energiequelle wäre, die im Zuge der Dekarbonisierung eingesetzt werden würde.  Und weiter ein Appell an alle handelnden Personen: "Wir müssen auch regenerative Energiequellen sparsam einsetzen."

Die Ministerin hob die vielfältigen Aufgaben der Bauindustrie hervor, in denen eine nachhaltige Verbesserung der CO2-Emission möglich wird: "Als Industrieminsterin sehe ich die Bauwirtschaft auf dem Weg der Nachhaltigkeit: es wird an CO2-reduzierten Baustoffen ebenso gearbeitet, wie an der Kreislaufwirtschaft und der grünen Energiegewinnung - Stichwort Eigenproduktion und die Frage der Sanierung wird ebenfalls bearbeitet. Das alles ist dringend notwendig, dann 2040, dem Jahr in dem Österreich klimaneutral sein soll, ist bald."

Klemens Haselsteiner unterstrich die Notwendigkeit der Arbeit an alternativen Verfahren : "Die Politik soll uns einfach sagen 'bitte macht das' und Vorgaben setzen, die zuverlässig sind. Dann machen wir das."

Die Strabag verfolgt noch weitere Maßnahmen für nachhaltige Baustoffproduktion, wie beispielsweise den Ersatz dieselbetriebener Geräte durch elektrische Förderbänder in Saalfelden und den Einsatz autonomer Elektromuldenkipper in Thüringen. In Gaaden wurde ein stillgelegter Steinbruchteil renaturiert und ist nun ein Biotop für viele Arten. (apa)

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