Der Wiener Büromarkt zeigte im dritten Quartal 2025 eine überraschend starke Entwicklung. Laut OTTO Immobilien stieg die Vermietungsleistung auf 83.894 Quadratmeter – ein Plus von 300 Prozent im Jahresvergleich und 196 Prozent mehr als im zweiten Quartal. Damit übertrifft der Markt deutlich die Erwartungen.
Rund 65 Prozent des Flächenumsatzes entfielen auf öffentliche Mieter mit insgesamt 56.000 Quadratmetern. Die Jahresprognose wurde daher auf etwa 200.000 Quadratmeter angehoben. Für das vierte Quartal rechnet OTTO Immobilien mit einer stabilen Entwicklung.
Das Fertigstellungsvolumen wird 2025 voraussichtlich 93.340 Quadratmeter betragen, rund drei Prozent weniger als im Vorjahr. Für 2026 wird mit einem weiteren Rückgang auf etwa 77.000 Quadratmeter gerechnet. Positiv ist, dass wieder verstärkt Vorvermietungen in Neubauten verzeichnet werden – besonders in Erdberg und im Central Business District.
„Wie prognostiziert, zeigen sich in der zweiten Jahreshälfte wieder mehr Vorvermietungen. Ihr Anteil liegt aktuell bei rund 33 Prozent und damit deutlich über dem langfristigen Durchschnitt.“—Barbara Linder, Teamleiterin Büroflächen bei OTTO Immobilien.
Martin Denner, Leiter Research, betont jedoch, dass die starken Anmietungen öffentlicher Einrichtungen die Marktlage nur teilweise widerspiegeln. Private Unternehmen agierten weiterhin zurückhaltend, während im öffentlichen Bereich Budgetunsicherheiten auf Bundes- und Landesebene bestehen. „Eine Stabilisierung der politischen und geopolitischen Lage wäre wichtig, um Projekte erfolgreich abschließen zu können“, so Denner.
Mit Spitzenmieten von 28,50 Euro pro Quadratmeter im Central Business District bleibt Wien weiterhin der teuerste Büromarkt Österreichs. Die durchschnittlichen Mieten bewegen sich zwischen 12 und 20 Euro pro Quadratmeter, je nach Lage und Qualität der Flächen.