IMMOunited - Grundbuchauszug, Eigentumsrecht, Immobilienbewertung

Wohnfrust in den eigenen vier Wänden

Rund 6 von 10 Österreicher fühlen sich in ihrer Nachbarschaft gestört
Dagmar Gordon
Dagmar Gordon
Symbolbild
Symbolbild
© Stefan Seelig

Egal ob Metropole oder Dorf – bei der Wahl des Wohnumfelds gibt es Ärgernisse: Nachbarn, Kosten und Lärm bestimmen die Zufriedenheit.

  • 59 % der Österreicher fühlen sich in ihrer Wohnumgebung durch verschiedene Faktoren gestört. Das zeigt eine repräsentative Studie von immowelt.
  • 19 % der befragten Österreicher fühlen sich durch ihre Nachbarn aufgrund von Gerüchen, Lärm oder kulturellen Konflikten belästigt. 17 % geben hohe Wohnkosten als Störfaktoren an, 15 % schlechte Infrastruktur. 10 % der Befragten vermissen Freizeitmöglichkeiten.
  • Nachbarn sind das größte Ärgernis, gefolgt von Wohnkosten: In Städten ab 100.000 Einwohnern klagen 25 % über Nachbarn und 22 % über Wohnkosten; am Land liegt der Anteil bei 12 % bzw. 11 %.
  • In Einfamilienhäusern haben 51 % Probleme mit ihrem Wohnumfeld, in kleineren Wohnanlagen (unter 50 Einheiten) sind es 70 %, in größeren 60 %.
  • 71 % der Mieter fühlen sich durch Störfaktoren beeinträchtigt, bei Eigentümern sind es 50 %.

Jüngere und Alleinlebende nennen am häufigsten Probleme im Wohnumfeld: 75 % der 16- bis 29-Jährigen und ebenso viele der Single-Haushalte bis 39 Jahre.

Die immowelt Studie „Ist Wohnen in Österreich noch leistbar?“ zeigt: Störfaktoren begleiten das Wohnen quer durchs Land. Rund sechs von zehn Befragten nennen mindestens ein Ärgernis, unabhängig davon, ob sie in der Stadt oder am Land leben. Etwa jeder Fünfte fühlt sich vor allem durch Nachbarn beeinträchtigt. Weitere häufige Punkte sind Kosten, Lärm oder eine schwache Infrastruktur.

„Die Ergebnisse zeigen, dass Wohnqualität weit mehr ist als nur Quadratmeter und Preis. Gerade das soziale Umfeld entscheidet darüber, wie wohl wir uns wirklich fühlen. In Städten belasten vor allem Nachbarn und hohe Kosten, während am Land Infrastruktur und Freizeitangebote fehlen. Das verdeutlicht, wie wichtig es ist, Wohnen ganzheitlicher zu denken: als Zusammenspiel von Raum, Gemeinschaft und Lebensqualität.“
—Robert Wagner - Geschäftsführer immowelt

Der Vergleich von Stadt und Land offenbart zudem unterschiedliche Schwerpunkte: In Großstädten stehen Nachbarn und hohe Kosten an erster Stelle der Ärgernisse, während am Land vor allem Infrastruktur und Freizeitangebote fehlen.

Bauform beeinflusst Konfliktpotenzial

Nicht nur der Standort, auch die Bauform prägt das Empfinden. Bewohner von Einfamilienhäusern haben seltener Probleme (51 %) als jene von Mehrparteienhäusern. Besonders in kleineren Wohnanlagen mit weniger als 50 Wohneinheiten berichten 70 % über Störfaktoren, in größeren Anlagen 60 %. In Einfamilienhäusern steht die fehlende Infrastruktur an erster Stelle der Störfaktoren, in Mehrparteienhäusern sind es Nachbarn und Kosten.

Jüngere und Mieter besonders betroffen

Junge Menschen, Singles und Mieter erleben ihr Wohnumfeld häufiger als belastend: 75 % der 16- bis 29-Jährigen sowie der Single-Haushalte bis 39 Jahre beschweren sich über dieses. Mit zunehmendem Alter sinkt dieser Anteil auf 42 % bei den über 60-Jährigen. Auch die Wohnform spielt eine Rolle: 71 % der Mieter berichten von Störfaktoren, bei Eigentümern 50 %. Zudem empfinden Personen, die auf weniger als 100 Quadratmetern wohnen ihr Wohnumfeld besonders häufig als belastend.

Nachbarschaft bleibt zentral

Eine harmonische Nachbarschaft ohne Geruchs- oder Lärmbelästigung ist für 78 % der Österreicher ein wichtiges Kriterium für Wohnqualität. Am Land ist dieser Wunsch mit 85 % besonders stark ausgeprägt, in Städten über 5.000 Einwohnern liegt der Anteil bei 75 %. Dennoch geben 8 % an, kein gutes Verhältnis zu ihren Nachbarn zu haben.

Über die Studie

Die repräsentative Studie „Ist Wohnen in Österreich noch leistbar?“ wurde vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut MARKET im Auftrag von immowelt.at durchgeführt. Zwischen dem 5. und 12. Mai 2025 wurden 1.000 Personen ab 16 Jahren in ganz Österreich online befragt. Die Stichprobe entspricht in ihrer Zusammensetzung der österreichischen Bevölkerung; die maximale statistische Schwankungsbreite beträgt ± 3,16 Prozentpunkte.