Wohnungen werden oft als lukratives Investment gesehen, die gekauft und einige Zeit später wieder weiterverkauft werden. Wie häufig das tatsächlich passiert, haben die Grundbuchexperten der IMMOunited GmbH analysiert. Im Zuge dessen wurden Wohnungstransaktionen in Österreich im Zeitraum Jänner 2017 bis März 2022 untersucht. Dabei wurden knapp 6.300 Objekte identifiziert, die im Analysezeitraum initial gekauft und mindestens einmal eindeutig weiterverkauft wurden. Das sind insgesamt 2,5 % aller Wohnungstransaktionen in diesem Zeitabschnitt. In 200 Fällen wurden sogar zwei oder mehr Wiederverkäufe festgestellt. Im Schnitt wurden die Objekte 1,5 Jahre gehalten. Beim Wiederverkauf war der Kaufpreis schließlich 36 % höher als beim Initialkauf. Das entspricht einer Preissteigerung von 23 % pro Jahr.
„Für die verhältnismäßig kurzen Haltedauern und die gleichzeitig großen Preissprünge gibt es mehrere mögliche Ursachen. Zum einen ist denkbar, dass baufällige Objekte gekauft, renoviert und weiterverkauft wurden, zum anderen spielt die Lage der Objekte eine große Rolle. Möglicherweise hat das Aufstreben bestimmter Regionen oder Mikrolagen WohnungseigentümerInnen dazu veranlasst, ihre Immobilien früher als geplant wieder zu verkaufen. Um die konkreten Gründe für einen Weiterverkauf ausfindig zu machen, müsste man sich das jeweilige Objekt im Detail ansehen.“
Manchmal muss es schnell gehen: Wiederverkäufe in weniger als 365 Tagen
Fast 2.700 Objekte, die im Rahmen der Auswertung identifiziert wurden, wurden innerhalb eines einzigen Jahres weiterverkauft. Die meisten davon in Wien und der Steiermark (konkret: Graz). Hier ging es außerdem besonders schnell. Die Haltedauer lag lediglich bei ca. 160 Tagen. Zum Vergleich: Der Österreichschnitt betrug 182 Tage. In Wien wechselten Wiederverkaufsobjekte rund 195 Tage später die BesitzerInnen. Die größten absoluten Preissteigerungen in der kurzen Zeit wurden in Vorarlberg und Wien gemessen (jeweils 39 %). Dahinter folgten die Steiermark (37 %), Tirol und Kärnten (jeweils 33 %) sowie Salzburg (31 %). Den Schluss bildeten Niederösterreich (28 %) und Oberösterreich (22 %). Für das Burgenland lagen zu wenig Daten für eine valide Auswertung vor.