Wenn Unternehmer einander in diesen Tagen und Wochen begegnen, bleibt es nicht aus, dass über Arbeitskräftemangel, fehlende Bewerbungen und offene Stellen gesprochen und oftmals auch lamentiert wird. Die allgemeine Situation auf dem Arbeitsmarkt hat die Immobilienwirtschaft längst erreicht. Eine gewisse Zeit Home-Office, gleitende Arbeitszeiten und Obstkörbe als „Incentive“ reichen schon längst nicht mehr aus, um als Arbeitgeber attraktiv zu sein. Heute bewerben sich Unternehmer bei Kandidaten und nicht umgekehrt. Gleichzeitig gilt es auch, sich verändernde Berufsbilder zu kommunizieren und die Attraktivität nicht nur des eigenen Unternehmens, sondern der beruflichen Tätigkeiten publik zu machen. Diese Aufgabe ist eine, bei der vor allem die Interessenvertretungen der Branche nachhaltig unterstützen können.
Großes Interesse an Immobranche
Erfreulich ist das große Interesse, das der ÖVI und die ÖVI Immobilienakademie durch ihre Präsenz bei der BeSt³ Wien von 2. bis 5. März 2023 generieren konnten. Vier Tage lang drehte sich in der Wiener Stadthalle bei Österreichs größter Bildungsmesse alles um Beruf, Studium und Weiterbildung. Die ÖVI Young Professionals als Testimonials, allen voran die neue Board-Vorsitzende Sabrina Ritter, konnten authentisch darüber berichten, was ihre Jobs so besonders und attraktiv macht.
Aktivitäten wie die Testimonials auf der Messe sind eingebunden in eine Gesamtstrategie des Verbandes, qualitätssichernde Maßnahmen im Immobilienbereich zu entwickeln, zu gestalten und nachhaltig zu fördern. Neben den eigenen Veranstaltungen der ÖVI Immobilienakademie, einer Institution, die es seit mittlerweile 20 Jahren gibt, sind Kooperationen mit Fachhochschulen und Universitäten ein wesentlicher Baustein.
Gefragt: Interdisziplinäres Denken
Das jüngste Produkt dieser Aufbauarbeit sind neue Master-Lehrgänge in Kooperation mit der Universität Innsbruck. Ab Herbst 2023 wird es immobilienspezifische Post-Graduate-Angebote (Master of Law/LLM, Akademischer Immobilienexperte) am dortigen Institut für Zivilrecht geben, die Leitung übernimmt einer der renommiertesten österreichischen Wohnrechtsexperten, Andreas Vonkilch. Vor allem interdisziplinäres Denken und interdisziplinäre Fähigkeiten sollen vermittelt werden, um als Generalist und Spezialist gleichzeitig in der Immobilienwirtschaft erfolgreich zu sein.
An der Fachhochschule Kufstein Tirol werden auch im Herbst 2023 in bewährter Weise Ausbildungen zum Thema Immobilienbewertung in Kooperation mit dem ÖVI angeboten, ein Tätigkeitsfeld, das ebenso nachgefragt ist wie jenes des Asset-Managements. Hier wird bereits zum dritten Mal der Universitätslehrgang der IREBS gemeinsam mit ÖVI und AREAMA durchgeführt werden.
Es wird eine Challenge für die Branche werden, diese verschiedenen Berufsbilder an Jugendliche zu vermitteln, auf dass nicht nur Medizin, Marketing und IT auf der Hitliste der Berufswünsche stehen.
