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Lohnsteueraufkommen stieg 2023 um 6,4 %

Bruttobezüge wuchsen mit +8,3 % stärker
Michael Neubauer
Lohnsteueraufkommen stieg 2023 um 6,4 %
© ImmoFokus

Im Jahr 2023 gab es laut Statistik Austria insgesamt 7,40 Mio. lohn- steuerpflichtige Einkommensbezieher:innen in Österreich, 1,1 % mehr als im Jahr davor. Davon waren 4,85 Mio. unselbständig Erwerbstätige (+1,0 %) und 2,55 Mio. Pensionist:in- nen (+1,4 %). Die Bruttobezüge stiegen um 8,3 % auf 260,84 Mrd. Euro. Davon gingen 34,53 Mrd. Euro als Lohnsteuer an den Staat, um 2,08 Mrd. Euro (+6,4 %) mehr als 2022.

„Das Lohnsteueraufkommen ist im Jahr 2023 nach dem Rückgang im Corona-Jahr 2020 und den Anstiegen 2021 und 2022 auf den neuen Höchstwert von 34,53 Mrd. Euro gestiegen, das sind 6,4 % mehr als im Jahr zuvor. Hintergrund ist der kräftige Anstieg der Bruttobezüge der Lohnsteuerpflichtigen in Österreich, die von 2022 auf 2023 um 8,3 % zugelegt haben“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Männliche Lohnsteuerpflichtige erhielten 60,1 % aller Bruttobezüge

Männer stellten die Hälfte aller Lohnsteuerpflichtigen (50,1 % bzw. 3 709 736 Lohnsteuerpflichtige), erhiel- ten aber 60,1 % der Bruttobezüge und trugen mit 68,4 % mehr als zwei Drittel zum Lohnsteueraufkommen bei. Für 17,7 % der Lohnsteuerpflichtigen aller Geschlechter ergab sich aufgrund geringer Bezüge keine an- rechenbare Lohnsteuer. 73,1 % aller unselbständig Erwerbstätigen – mehr als 3,5 Mio. Personen – hatten ganzjährige Bezüge mit insgesamt 90,8 % der Bruttobezüge aller Arbeitnehmer:innen. Demgegenüber wa- ren 1,3 Mio. unselbständig Erwerbstätige nicht ganzjährig beschäftigt. Der durchschnittliche Jahresbrutto- bezug bei ganzjähriger Beschäftigung variierte österreichweit deutlich nach dem Beschäftigungsausmaß (Vollzeitbeschäftigung 59 969 Euro, Teilzeitbeschäftigung 27 006 Euro).

Nicht ganz die Hälfte aller unselbständig Erwerbstätigen waren Angestellte

Die größte Gruppe unter den 4,9 Mio. Arbeitnehmer:innen bildeten die Angestellten (49,7 %), ein Drittel (36,3 %) waren Arbeiter:innen. Vertragsbedienstete kamen auf einen Anteil von 8,7 %, Beamt:innen auf 2,8 %. 2,2 % aller unselbständig Erwerbstätigen waren Lehrlinge, 0,4 % hatten sonstige Aktivbezüge vorzu- weisen (siehe Tabelle 2).

Zuwächse der Bruttobezüge waren in Jahren mit Steuerreform höher als jene der Lohnsteuer

Die Bruttobezüge zeigen in allen Jahren des Zeitraums 2000 bis 2023 positive Veränderungsraten im Ver- gleich zum jeweiligen Vorjahr (siehe Grafik). Die größten Zuwächse zeigten sich – aufgrund der hohen Lohn- abschlüsse in Folge der verstärkten Inflation – in den Jahren 2022 (+6,8 %), 2023 (+8,3 %) sowie 2008 (+5,2 %). Die niedrigsten Anstiege wurden im Corona-Jahr 2020 mit +1,5 % und im Jahr der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 mit +1,7 % verzeichnet.

Zu Abnahmen der einbehaltenen Lohnsteuer kam es in Jahren mit Steuerreformen (2000: −1,3 %, 2005: −0,9 %, 2009: −7,1 %, 2016: −10,8 %, 2020: −3,0 %). Die höchste positive Veränderung gab es im Jahr 2008 mit +8,4 %, die größte Abnahme im Jahr 2016 mit −10,8 %.

In Jahren ohne Steuerreform waren die Zuwächse der Lohnsteuer – bedingt durch die kalte Progression – immer höher als jene der Bruttobezüge, in Jahren mit Steuerreform war dies nie der Fall