Ein Bürogebäude, das sich an den Jahreszeiten orientiert – mitten im Münchner Werksviertel entsteht mit dem MONACO ein Ort, an dem Natur fest zum Arbeitsalltag gehört. Der Projektentwickler Rock Capital Group setzt dabei auf ein umfassendes Begrünungskonzept, das weit über die üblichen Vorgaben hinausgeht: mit bepflanzten Freiflächen in allen Etagen, einem eigenen Garten im Erdgeschoss und einer Dachterrasse.
Besonders ist der sogenannte Pocket Garden – ein kleiner Garten im Innenhof, der ohne das Gebäude zu verlassen zugänglich ist. Die Idee: Rückzugsorte und neue Perspektiven mitten im dichten Stadtraum schaffen. Über das Jahr hinweg sorgen Blüten, Herbstfärbungen und immergrüne Pflanzen für Abwechslung.
„Schon in der Planung war uns klar: Grün ist beim MONACO nicht nur Kulisse – es ist Konzept. Denn Grünflächen sind nachweislich stressreduzierend und steigern die Lebensqualität“, sagt Andreas Wißmeier, Geschäftsführer bei Rock Capital. Seit April wird das 4.000 Quadratmeter große Ensemble gebaut.
„Unsere MONACO-Mission lautet gewissermaßen: Wir schaffen mit vergleichsweise wenigen Quadratmetern so viel Lebensräume für Pflanzen und Aufenthaltsräume für Menschen wie möglich.“ Das Büro war unter anderem an der Gestaltung des Heckenstaller Parks und der Außenanlagen des Deutschen Museums beteiligt.—Martin Thoma vom Landschaftsarchitekturbüro Stephan Huber.
Die Pflanzen sind kein Dekor, sondern ein Teil der Gebäudestruktur. Auf den Dachflächen werden sogar größere Gehölze gepflanzt – dafür wurde das Tragwerk angepasst. „Das Bepflanzungskonzept folgt dem Prinzip, über das ganze Jahr hinweg Atmosphäre zu generieren und attraktive Orte um und auf dem Gebäude zu schaffen“, sagt Thoma. Die Auswahl der Pflanzen ist entsprechend vielfältig. Ein Beispiel: der Persische Eisenholzbaum und die Kupfer-Felsenbirne – klimafeste Arten, die Farbe ins Spiel bringen und die Artenvielfalt fördern. Ergänzt wird das Ganze durch Stauden wie Lavendel, Zierlauch und Wiesensalbei.
Auch der Klimaschutz spielt eine Rolle. Die Begrünung hilft, CO₂ zu binden und die Umgebungstemperatur zu senken. Ein Baum kann jährlich bis zu 20 Kilogramm CO₂ aufnehmen – bei mehreren Dutzend Exemplaren und flächendeckender Bepflanzung summiert sich das schnell. Zudem verringert sich der Bedarf an technischer Kühlung.
Eine automatische Bewässerungsanlage im Keller sorgt für möglichst geringen Wasserverbrauch. Sie passt sich dem Wetter an und verzichtet bewusst auf eine Winterautomatik. Ziel ist eine nachhaltige, effiziente Pflege der Pflanzen.
Das Gesamtkonzept ist auf Umwelt und Nutzer gleichermaßen ausgerichtet – auch mit Blick auf Zertifizierungen wie LEED und WELL. Letztere bewertet unter anderem, wie sich ein Gebäude auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirkt – durch Licht, Luft, Wasser, Materialien und die Verbindung zur Natur.